In dem Programm soundprojections : bios trifft die Projektionskünstlerin Katrin Bethge mit ihren filigranen Overheadprojektionen auf die Avantgarde- und Improvisationsmusikerin Ninon Gloger. Damit setzen die Hamburger Lichtpoetin, die mit ihren raumverwandelnden Overheadprojektionen schon die Elbphilharmonie und den Schweriner Dom verzaubert hat, und die Lübecker Pianistin ihren 2015 begonnenen Dialog fort. Diesmal ist die bedrohte Pflanzenwelt in ihren verschiedenen Ausdrücken, von zarten Verästelungen bis hin zur prallen Blüte, Ausgangspunkt ihrer gemeinsamen audiovisuellen Reise, die Improvisationen um Werke des Minimalisten Morton Feldman und des Neoromantikers George Crumb ranken lässt.
Im Zentrum steht dabei das umfassende Werk Makrokosmos I von Crumb, dazu erklingen sein spätes Werk Processional und Feldmans Intermission 5 und Palais de Mari. Der Dialog zwischen den Kunstformen und Künstlerinnen spielt dabei eine entscheidende Rolle: Klänge, Rhythmen und Motive werden spontan und direkt in Licht und Farbe umgesetzt, die Zuhörer erwartet ein Eintauchen in die Welt unserer stillen Zeitzeugen.
Katrin Bethge ist freischaffende Zeichnerin und Projektionskünstlerin. Nach einer Ausbildung zur Theatermalerin in der Hamburgischen Staatsoper und dem Studium der Illustration an der HAW Hamburg begann sie 1999 mit dem Inszenieren virtueller Räume aus Licht und Projektion. Zu sehen sind ihre Arbeiten u.a. In der Zauberflöte am Nationaltheater Mannheim und im Schweriner Schloß (noch bis Jan 2024).
Ninon Gloger studierte an der Musikhochschule Lübeck und an der Hogeschool vor Wetenschap & Kunst Leuven und war u.a. als Solistin im Neuen Werk des NDR Hamburg zu hören. Mit Formationen der Neuen Musik, Kammermusik und Improvisation konzertiert sie in Deutschland und Europa. Sie arbeitet als Korrepetitorin an der Musikhochschule Lübeck.
